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Das erste WorldSBK Event in Spanien erfolgte im dritten Jahr der Serie 1990 als Jerez im März Gastgeber war. Das war allerdings nur ein Vorgeschmack von dem, was noch kommen sollte. Der Franzose Raymond Roche holte dort den Doppelsieg auf seinem Weg zum Titel. Während der Saison verlor er die Gesamtführung nur ein Mal – nach Hockenheim.

1991 fand die spanische Runde in Jarama statt. Der zukünftige Champion Doug Polen war unschlagbar, gewann beide Rennen von der Pole und sicherte sich zwei schnellste Rennrunden.

1992 war die erste Saison, in der zwei spanische Veranstaltungen stattfanden. Jarama wurde etwas weiter hinter im Kalender abgesetzt und zum ersten Mal fand die Saisoneröffnung in Albacete statt. Im ersten Rennen holte sich der Neuseeländer Aaron Slight einen bedeutenden ersten Sieg. Er wurde 1996 und 1998 Vizeweltmeister und fuhr zahlreiche weitere Siege ein.

Von 1993 bis 1999 war Albacete das einzige spanische Event. In dieser Zeit holte Carl Fogarty auch seine vier Titel (1994, 1995, 1998 und 1999). Der Engländer gewann sechs Mal in Albacete, holte 1993 und 1994 den Doppelsieg und gewann das zweite Rennen 1995 und 1998. Sein Erfolg 1993 war der erste von 16 Doppelsiegen in der Karriere von Fogarty – nur Troy Bayliss kam dem gleich.

Albacete spielte auch 1996 eine wichtige Rolle. Ursprünglich angesetzt als vorletzte Runde der Saison holte sich Troy Corser den Doppelsieg und damit einen Vorteil vor Aaron Slight im Titelrennen. Ersterer holte den Titel damals zum ersten Mal. Das Meeting in Albacete 1997 war genauso wichtig. Dieses Mal spielte sich jedoch alles rund um Fogarty und John Kocinski ab. Fogarty stürzte im ersten Rennen und wurde im zweiten Rennen Opfer einer Berührung: In einem verzweifelten Kampf zurück stürzte er erneut und lieferte seinem amerikanischen Rivalen damit einen 52-Punkte großen Vorsprung – zwei Runden vor Saisonende.

Im Millenniumjahr wurde das spanische WorldSBK Event nach Valencia auf den neuen Ricardo Tormo Circuit verlegt. Bis 2010 blieb er mit insgesamt 22 Rennen im Kalender und damit der Ort, an dem die meisten World Superbike Rennen auf spanischem Boden ausgetragen wurden.  Von 2001 bis 2004 spielte Valencia die wichtige Rolle als Saisoneröffnungsevent. Noriyuki Haga ist der erfolgreichste Fahrer auf der Strecke mit sechs Siegen, gefolgt von Corsers fünf und den vier von Bayliss.

2011 wechselte die Spanien Runde erneut ihren Ort und zog ins MotorLand Aragón um. Ab 2013 gab es wieder zwei spanische Austragungsorte der World Superbike, denn Jerez kehrte in den Kalender zurück und war direkt der Ort, an dem Tom Sykes seinen Titel feiern konnte. 2014 wurden in Jerez noch mehr Titel gewonnen, denn Michael van der Mark und Marco Faccani holten ihre jeweiligen Kronen in der World Supersport und der Superstock 600.

Bemerkenswerte WorldSBK Events in Spanien:

-       1994 fiel Giancarlo Falappa nach einem heftigen Sturz im Freien Training in Albacete ins Koma. Der Vorfall war das Ende seiner Rennfahrerkarriere.

-       Aaron Slight gewann 1995 das 1. Rennen in Albacete auf einer Honda RVF750 / RC45. Das war der erste von 34 Siegen für eines von Hondas erfolgreichsten Motorradmodellen (die CBR1000RR hat bisher für 42 Rennsiege gesorgt).

-       Im zweiten Rennen von Albacete 1995 wurde Carl Fogarty der erfolgreichste Fahrer der Geschichte, indem er sich einen 28. World Superbike Sieg sichern konnte. Bis zum Ende seiner Karriere 2000 gewann er 59 Rennen.

-       61 spanische Fahrer haben an mindestens einem WorldSBK-Event teilgenommen. Davon haben 49 Rennen gestartet.

-       Drei spanische Fahrer haben mindestens ein Rennen in der World Superbiek gewonnen: Der Weltmeister aus 2011 Carlos Checa (24 wins), Ruben Xaus (11) und Fonsi Nieto (1)

-       Erst ein Mal konnte ein spanischer Fahrer ein World Superbike Rennen in seinem Heimatland gewinnen: Ruben Xaus im ersten Rennen in Valencia 2007.

-       Seit dem ersten Rennen in Miller Motorsports Park 2008 mit Carlos Checa konnte kein spanischer Fahrer mehr ein World Superbike Rennen gewinnen.

Offizielle WorldSBK Statistiken von Michele Merlino